Ich bin Laura, 37 Jahre alt und mache aktuell meine Ausbildung zur Berufskraftfahrerin bei der Karl Schmidt Spedition in Heilbronn. Heute möchte ich euch gerne erzählen, wie ich zu der Ausbildung gekommen bin.
Meine Neuorientierung
Zunächst lief es bei mir ganz klassisch – wie bei vielen von euch vermutlich auch – Realschulabschluss, dann noch zwei Jahre auf einem kaufmännischen Berufskolleg und anschließend die Suche nach einem Ausbildungsplatz. Eigentlich hätte ich damals gerne eine Ausbildung zur Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistungen gemacht. Hierfür habe ich aber keinen Ausbildungsplatz bekommen und mich deshalb auch für andere kaufmännische Ausbildungsberufe beworben. Dann habe ich einen Ausbildungsplatz zur Kauffrau für Bürokommunikation bekommen und diese Ausbildung nach drei Jahren erfolgreich abgeschlossen. Im Anschluss habe ich über 10 Jahre in meinem Ausbildungsbetrieb gearbeitet, bis ich gemerkt habe, dass mich der Job einfach nicht mehr glücklich macht. Ich habe mir dann erstmal eine Auszeit genommen, um mir zu überlegen, wie es beruflich weitergehen soll. Ich habe diverse Jobs ausprobiert, u.a. auch als Zustellerin für Briefe und Pakete gearbeitet und parallel versucht mich mit dem Jobcenter auf eine Kostenübernahme für den Lkw-Führerschein zu einigen. Leider kam hier keine Einigung zustande, da die Kostenübernahme aufgrund meiner vorhandenen Ausbildung abgelehnt wurde.
Dass ich gerne Lkw fahren möchte, war mir relativ schnell klar. Seit meiner Jugendzeit haben mich Lkw fasziniert. Außerdem hatte ich eine langjährige Beziehung mit einem Lkw-Fahrer und war mit ihm auch oft unterwegs. Somit habe ich damals schon die ersten Eindrücke als Beifahrerin im internationalen Fernverkehr gesammelt. Wir waren in Frankreich und Spanien unterwegs und ich fand es interessant, nicht genau zu wissen, was einen vor Ort erwartet. Wie die Gegebenheiten sind, ob man den Kunden sofort findet etc.
Manchmal muss man improvisieren und selbst nach Lösungen suchen. Der Job des Berufskraftfahrers ist weit mehr als nur fahren.
Eine neue Ausbildung
Ich habe mir lange überlegt, ob ich mit 36 Jahren nochmal eine komplette Ausbildung machen möchte – ich war mir nicht sicher, ob ich das schaffe, ob ich in der Schule zurechtkomme etc.
Bei all der Begeisterung für den Beruf waren eben auch diese Zweifel und Fragen vorhanden.
Ich habe mich dann einfach bei verschiedenen Speditionen für eine Ausbildung zur Berufskraftfahrerin beworben und eigentlich nicht damit gerechnet, dass es so schnell klappt. Insgesamt habe ich 5 Bewerbungen geschrieben und hatte am Ende zwei Angebote. Nach ein paar Monaten in einem anderen Ausbildungsbetrieb, bei dem ich mich überhaupt nicht wohlgefühlt habe, bin ich dann zur Karl Schmidt Spedition in Heilbronn gekommen.
Die Ausbildung läuft gut und auch in der Schule komme ich gut zurecht – meine Sorgen waren somit unbegründet. Es war zwar am Anfang etwas komisch. Ich bin in meiner Berufsschulklasse mit Abstand die Älteste, aber inzwischen komme ich mit meinen Mitschülern gut klar und stehe ihnen auch gerne mit Rat und Tat zur Seite.
Fazit: Glaubt an eure Träume – es ist nie zu spät für einen Neuanfang.
Die Speditions- und Logistikbranche bietet viele interessante Jobchancen – informiert euch doch mal in der Stellenbörse …
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