Hi, ich bin Natalie, bin 24 Jahre alt und im dritten Lehrjahr in der Ausbildung zur Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistung bei der Firma Kühne + Nagel in Dornstadt.
Die Ausbildung zur Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistung ist mega facettenreich. Egal in welcher Abteilung man arbeitet, man hat immer Abwechslung. Nach meiner Ausbildung werde ich als Disponentin in der Abteilung Landverkehr übernommen. Gerade in dieser Abteilung hat man viel mit seinen Fahrern zu tun und merkt wie wichtig gute LKW-Fahrer sind und wie schwer es eigentlich ist welche zu finden. Daher habe ich mir überlegt mal einen LKW-Fahrer zu interviewen. Viel Spaß beim Lesen:
Nata: „Hallo, stell dich mal bitte kurz vor.“
Fahrer: „Servus, mein Name ist Johann und ich bin LKW-Fahrer in der Nachtschicht.“
LKWs – Die „Monster“ auf der Straße
Nata: „Seit wann übst du diesen Beruf aus und wie bist du auf diesen Beruf gekommen?“
Fahrer: „Ich fahre seit 40 Jahren große LKWs. Früher für Baustellen, mit Schüttgütern und heute die Jumbos mit Sammelgut. Als ich noch jung war, haben mich diese ‚Monster‘ auf der Straße fasziniert, sodass ich auch immer hinter dem Steuer sitzen wollte. Und da bin ich nun seit 40 Jahren *lachen*“
Nata: „Kannst du den Leuten erklären, warum du nur nachts fährst?“
Fahrer: „Seit 20 Jahren fahre ich ausschließlich nachts. Früher als man jung war, hatte man noch die Geduld tagsüber zu fahren, heutzutage wird es aber immer schwerer, da zu viel Verkehr herrscht und mich bei meiner Arbeit stört.“
Nata: „Was genau meinst du damit?“
Als LKW-Fahrer ist die Straße dein Arbeitsplatz
Fahrer: „Die Straße ist mein Arbeitsplatz. Wir müssen uns an Lenk- und Ruhezeiten halten und haben feste Terminvorgaben. Tagsüber ist das Risiko einfach größer im Stau zu stehen oder auf überfüllte Straßen zu treffen. Nachts sind die Straßen frei und ich habe meine Ruhe.“
Nata: „Macht dir der Beruf Spaß?“
Fahrer: „Anfangs natürlich. Es ist ein gutes Gefühl der ‚Elefant‘ auf den Straßen zu sein. Aber jeder, der so lange wie ich als Fahrer unterwegs ist, freut sich auf die Rente *lachen*.“
Nata: „Haben du auch negative Sachen zu berichten?“
Fahrer: „Klar doch. Von unhöflichen Mitarbeitern, zu PKWs die auf der Straße drängeln. Was viele aber vergessen, ist, dass unser Arbeitsplatz die Straße ist und egal wie nervig es auch sein mag, langsam hinter einem 40 Tonner hinterherzufahren, ohne uns würde nichts laufen.“
Nata: „Was war eins der besten Erlebnisse in während deiner Karriere?“
Fahrer: „Ich habe mal mehrere Paletten mit Büchern an eine kirchliche Einrichtung geliefert. Der Mitarbeiter vor Ort hatte aber kein Hubwagen um die Paletten abzuladen, also habe ich mich entschlossen ihm zu helfen. Wir hatten eine Schubkarre und haben gemeinsam alle Bücher entladen. Am Ende hat der Mitarbeiter sich von Herzen bedankt, dafür, dass es uns gibt und ich ihm so gut geholfen habe. Das war ein schönes Erlebnis, auch mal einen Dank zu hören. Eine Tafel Schokolade gab’s auch als Dankeschön.“
Nata: „Danke für das tolle Interview und weiterhin gute Fahrt!“
Fahrer: „Danke dir, mach’s gut!“
Mein Mann fährt auch öfters Schwerlasttransporte. Daher finde ich es schön, dass die Dame es versteh kann, dass die Autofahrer manchmal drängeln. Auch wenn es nicht die feine Art ist.
Absolut. Schön, zu sehen, wie sich Ansichten dann auch verändern. 🙂
Hallo, vielen Dank für den Beitrag! Ist s sinnvoll einen Stapler Führerschein zu besitzen? Beste Grüsse
Das freut uns sehr zu hören. Und ja, es ist natürlich sogar Voraussetzung in vielen Berufen. Das Tolle, in den Berufen, in denen der Stapler-Führerschein wichtig ist, wird er sogar oft in der Ausbildung bezahlt.